Bestandsstützung der Gelbbauchunken-Population in der Ballertasche/Landkreis Göttingen – abgeschlossen

ArtenschutzBestandsstützung der Gelbbauchunken-Population in der Ballertasche/Landkreis Göttingen – abgeschlossen

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht. Im Kiesabbaugebiet Ballertasche bei Hannoversch-Münden besteht eine kleine, hoch bedrohte Restpopulation. Im Jahr 2010 wurden dieser Population deshalb durch den NLWKN einige Tiere entnommen, mit denen in der Wildtierstation gezüchtet wird. Die Jungunken werden nach Überbrückung des verlustreichen Quappenstadiums zur Bestandsstützung in der Ballertasche ausgewildert.

November 2013 – Gelbbauchunke ist Lurch des Jahres 2014

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat am  Freitag, dem 22.11.2013, die Gelbbauchunke zum Lurch des Jahres 2014 ernannt. Mit der Wahl der seltenen Gelbbauchunke soll diese bedrohte und durch Aussehen und Verhalten ungewöhnliche Amphibienart in den Blickpunkt rücken. Der Froschlurch des Jahres hat bei uns seine natürlichen Lebensräume durch menschliches Tun weitgehend verloren und gilt in Deutschland als stark gefährdet.

Nichts Neues für die Mitarbeiter der Wildtierstation, die sich deswegen schon seit dem Jahr 2010 an einer Bestandsstützungsmaßnahme für die Gelbbauchunken-Population in der Ballertasche im Landkreis Göttingen beteiligt.

In diesem Jahr konnten 553 Unkenquappen und 133 Jungunken zur Auswilderung in das Projektgebiet geschickt werden. Die höchste Zahl seit Beginn des Projektes. Wir hoffen so auch einen Beitrag zum Erhalt dieses liebenswerten Froschluches leisten zu können.

Weitere Informationen:
„Die besten Lebensräume der Gelbbauchunke sind flache, sonnenexponierte Kleingewässer im waldnahen Offenland, die sich leicht erwärmen und eher vegetationsarm sind“, erläutert der Sprecher der AG Feldherpetologie und Artenschutz der DGHT, Richard Podloucky. Überschwemmungsgewässer, Quelltümpel oder dynamische Bachkolke entlang von Fließgewässern bildeten früher die natürlichen Laichgewässer der Art, heute werden in unserer Kulturlandschaft bevorzugt Sekundärbiotope wie wassergefüllte Fahrspuren und Kleingewässer im Wald genutzt. Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen zählen die regelmäßige Pflege vorhandener Laichgewässer und deren Wiederherstellung bei Verlandung, aber auch die Neuanlage von Kleingewässern und Vernetzung der Lebensräume.

Pressebericht aus 10/2010: Projektbericht aus dem Göttinger Tageblatt

Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen